Journal de schupferratz, 27 sept. 21

Heimweh nach dem Nebel.

alle schimpfen immer so fürchterlich wenn's in den Geschäften im September - zugegeben bei 30 Grad - Lebkuchen gibt. ich freu mich immer. nicht wegen oder trotz der Kalorien. ich mag die gar nicht so gern. nein. ich freu mich, denn sie sind die Vorhut des Nebels.

Novembernebel. Novemberrain? - sicher.

jedes Jahr bringt der Nebel wie eine silberne schwere samtdecke Ruhe in mein Leben. Sonnenschein ist mir manchmal zu viel. alle rennen Rum. hüpfen in Weiher. die Eisdielen platzen. mit und ohne Corona. alles ist grell. aufgedreht. lacht. und erwartet dass ich lache. kein Platz für Melancholie. kein Platz für suessen Schmerz. kein Platz für "hallo?!! ich komme Grade nimmer mit!" und für dann- bin- ich - eben- langweilig.

der Nebel schafft sich Platz. wie das nichts in Michael Endes unendlicher Geschichte. ein nichts kann man füllen. mit was man will. Freude. Trauer. Melancholie. einem lachen wie Zeus Donner. tief aus der Seele.

und dann kündet der Nebel vom nahen der Lichterhorden. der funkelnden Zeit.

warum ausgerechnet heute so ein depri Post? auch wenn er nur nach depri aussieht. schaut genau hin!

nun. heute ist "nach dem Rennen". heute ist Zeit für neue Ziele. heute ist Ende September. "gestern" war mega. "heute" ist es auch. auf eine leisere Art.

Heimweh nach Nebel.