Journal de jaybluebird, 21 nov. 23

Ein Hallo in die Runde!

Ich schätze, unter diesem Beitrag wird es einige Meinungen und eventuelle Kontroversen geben. Mir lässt ein Thema keine Ruhe. Immer wieder liest man von Rückfällen und dass wir unser Leben lang aufpassen müssen, was wir wann wie essen. Ist dem wirklich so?

Bis 2017 hatte ich NULL Gewichtsprobleme, schwankte natürlicherweise um die 58kg. Ich konnte zwar nicht einfach essen, wie ich wollte, habe das aber auch gar nicht gewollt. Ich habe selten über den Hunger gegessen und etwaige Gewichtszunahmen durch kurzfristige Ausnahmesituationen waren ganz einfach nach einiger Zeit wieder weg. Beispiel: 2012 mit knapp 58kg in den USA-Urlaub gestartet, mit knapp 62kg zurück gekommen. Die 58kg hatte ich ohne Diät oder sonstiges Gedöns nach ein paar Wochen wieder. Gewogen habe ich mich selten, eher nach Lust und Laune. Oder mal beim Arzt, wenn die ein Gewicht haben wollten. Bewegung hatte ich dadurch, dass ich fast alles zu Fuß gemacht habe. Sport habe ich selten gemacht.

Geändert hat sich bei mir alles durch eine psychische Erkrankung und den damit verbundenen Medikamenten. Unter dem ersten verlor ich zunächst Gewicht, mit dem zweiten explodierte es (30kg innerhalb von etwa zehn Monaten - die genauen Zahlen: 59kg bei Entlassung in Dezember 2017, um die 90kg im Oktober 2018). Und seitdem esse ich wie eine Essgestörte, wenn es mir psychisch schlecht geht. Geht es mir psychisch gut, habe ich ein vollkommen normales Essverhalten, verliere ohne große Anstrengung an Gewicht. Was ich meine mit essen wie eine Essgestörte: Zu 80% esse ich dann Süßkram, Snacks und Fast Food, stopfe es wahllos in mich hinein und habe keinerlei Essensstruktur. Geht es mir gut, esse ich zwei bis drei Mahlzeiten, maximal einen Snack und dabei zu mind. 80% gesund; viel Gemüse, moderat Obst und Fisch/Fleisch und dazu kohlenhydrathaltige Beilagen. Soviel zu mir.

Gibt es hier jemanden mit ähnlichen Erfahrungen? Idealerweise schon wieder mit Normalgewicht? Muss man dann tatsächlich sein Leben lang aufpassen? Wieso ist das so? Hat dafür jemand eine Erklärung? Es kann doch nicht sein, dass wasauchimmer so vollständig entgleist? 🤔
Ich will mich damit nicht abfinden, es muss doch eine Lösung geben, dass man irgendwann wieder essen kann und sich die Dinge durch wasauchimmer wieder „normal“ regeln. Wer hält sein Idealgewicht ohne Tracken und was ist euer Geheimnis? 😃
Mir will das einfach nicht in den Kopf, dass man immer aufpassen muss, dass die anscheinend bei „Gesunden“ vorhandenen natürlichen Kontrollmechanismen komplett verloren gehen? Oder vielleicht nie vorhanden waren? Falls jemand dazu Literaturtipps hat, bitte gerne erzählen oder verlinken. Fettlogik habe ich gelesen, meiner Erinnerung nach stand dazu nicht viel.
Falls ich von der Anzahl der Kommentare überfordert sein sollte, verzeiht mir bitte, wenn ich nicht auf alles eingehe. Lieben Dank schon mal für eure Kommentare.

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Commentaires 
Zu der psychischen Sachlage kann ich nichts sagen, aber: Es muss nicht zwingend krampfhaft anstrengend sein, Gewicht zu halten. Ich spreche von mir - wie du war ich viele Jahre schlank und hatte mein festes Wohlfühlgewicht. Dann kam das grosse Fressen und ich wurde dick. Ich habe in den letzten Monaten nicht gezählt. Ich esse auch noch immer viel Schund. Und es gibt noch Exzesse... Aber: Meistens gleiche ich (bzw. mein Körper) das instinktiv an Folgetagen aus. Wenn ich konsequent mehr Gemüse und weniger Schund essen würde, würde es wahrscheinlich noch ein bißchen besser. Wahrscheinlich würde ich dann sogar langsam aber stetig abnehmen ohne das "Kalorien zählen". Momentan tracke ich wieder, um das Abnehmen zu unterstützen trotz (noch) fehlender Ernährungsverbesserung.  
22 nov. 23 par le membre: MenthePip
Danke dir Methe! Ich denke, dieses instinktive Ausgleichen hatte ich früher auch und dein Beitrag stimmt mich hoffnungsvoll. Wie schön, dass das zurück gekommen ist bei dir!  
22 nov. 23 par le membre: jaybluebird
Der Körper hat Tendenz, Gewicht stabil zu halten, so wie Temperatur, Blutdruck, Blutzucker, pH Werte etc. Es nennt sich Haemostasis: ein stabiler Zustand, das der Körper versucht immer zu erreichen (z. B., nach der Operation, schwierige Krankheit, etc.). Deshalb ist es mit dem Alter so schwierig, denn Körper "in Schwung" zu bringen: am liebsten liegen wir abends auf dem Sofa und gucken Fern. Und stopfen dabei in Mund alles, was nicht mit drei auf den Baum klettert. Am nächsten Tag (oder Monat, oder Jahr) versuchen wir Freßkalazion auszugleichen, indem wir Sport, Diät, etc machen. Bis nächster Abend kommt und wir fühlen uns erschöpft, gestresst und keine Lust auf Sport. Und so geht's vom vorne an. Am besten wäre ist, fest im Kopf zu halten, das der Körper ganz von allein Gewicht hält, egal ob 120 oder 60 kg. Es ist easy: lass den Körper das von allein regeln. Und beschäftig dich mit was anderes Abends (häkeln, mit Hund Gassi gehen, einfach liegen und ein schönes Buch lesen). Je früh in den Tag hörst du auf zu essen, desto weniger Hunger hast du Abends. Aber nicht übertreiben! Vor allem, wenn es am Abend noch Sport bevorsteht. Ich wünsche dir viel Glück und vlt gewinnst du noch Nobelpreis, denn bis jetzt ist dieses Problem weltweit nich gelöst. 
22 nov. 23 par le membre: Chiara_Nova
Ich könnte das genauso übernehmen. In Stressphasen wie bei mir weil ich jahrelang auf meine Mutter aufpassen musste (Parkinson, Neitung zu Depressionen, Restless Leg, ) hatte ich einen nie zuvor erlebten Stresspegel erreicht, 24/7 über Jahre inclusive völlig chaotischem Schlaf. Es ist wohl klar, das sich etwas verändert. Ich brech das herunter für mich auf eine Regel. Kein Essen ausserhalb des Plans. Nur mit diesen erzwungenen Esspausen ist es mir möglich durchzuhalten. Dazu gehört auch ganz natürlich geregelte Schlafzeiten. Morgens raus Frühstück, dann erst wieder Mittags essen. Das kann ich auch schieben oder ausfallen lassen, aber Abends gibts halt nur das Abendessen, kein Ausgleich für die verlängerte Pause. Das funktioniert gut, aber sicher auch nur weil ich super motiviert bin. Nach dem ich in den letzten Jahren von eh schon zuviel 103 auf 143 Kilo geschwollen bin durch total Durcheinanderiges Essen. Der Einkauf für den Sohn falls er zu Besuch kommt. Aber jedes mal landeten die Muffins in mir und die Schoko und die Snickers und die Pizza und der Pudding und dieses groteske Aufreissen der Kühlschranktür 150 mal am Tag. Ich bin motiviert und merke aber auch das ich mich konzentrieren muss, damit ich die Pausen nicht mit Essen garniere. Es ist bei mir auch eigentlich schon seit der Kindheit angelegt dieses mampfen ohne Hunger nur aus Lust ( einfach ausgedrückt) und durch Jugend und Bewegung konnte ich es immer auffangen einigermassen. Das ist vorbei, bin zu alt. Bei diesen Esspausen merke ich was los ist mit mir. Es ist Gewohnheit seit der Kindheit, das ich Essen sozusagen missbrauche. Das ich sobald Stress anrollt diese Befriedigung durch Essen suche. Es gibt halt eben einen Punkt bei dem dir niemand helfen kann, wirkilch nichts und niemand kann mir das dauerhaft abnehmen: diese Esspausen mit allem füllen zu müssen nur nicht mit der Droge FressiFressi, da muss ich jedesmal allein durch und ich hoffe das ich jetzt die Erkenntnis umsetzen kann, das es kein natürliches Verhalten gibt für mich um das Essen ohne FettiFettiWerdi zu integrieren. Ich muss immer aufpassen, das es Esspausen gibt egal wie frustriert ich bin oder unglücklich. Denn ich weiss jetzt das das Unglück und die Selbstentwertung mit der PLautze das schlimmste ist. Denn ich habe ja witzigerweise am Ende den Beweis das ich keine Selbstkontrolle mehr habe. 
22 nov. 23 par le membre: speckbubi
Danke Claire! Es ist nur die Frage, wo mein Körper seinen „set-point“ sieht mit all den Medikamenten. 🤔😊 Aber ja, früher hat es sich auch von alleine geregelt.  
22 nov. 23 par le membre: jaybluebird
speckbubi, ja, genau, ich merke in meinen schlechten Phasen auch, wie ich Essen missbrauche. Komischerweise kann ich daran aber auch ablesen, wie es mir psychisch geht. Und bei mir war das nicht immer so. Momentan geht es psychisch aufwärts und ich greife automatisch zum Stück Obst anstatt dem Schokoriegel. 🤔 Essenspausen finde ich schwieriger, habe vielleicht durch die Medikamente oft Hunger. Also physischen Hunger. Der Unterschied ist nur, wozu ich greife. Unverarbeitete Lebensmittel oder verarbeitete Lebensmittel. Und die Menge. Du hast ja einiges hinter dir, krass 🙈. Wünsche dir für deinen Weg Standhaftigkeit, Durchhaltevermögen und ganz viel Erfolg!  
22 nov. 23 par le membre: jaybluebird
Es ist leider eine Ungerechtigkeit der Gene, liebe Jaybluebird. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen haben manche Menschen eine hohe Insulinproduktion. Das heißt, dass der Körper selbst nach einem kleinen Stück Obst, oder Milchprodukten sehr viel Insulin produziert, und es nur langsam wieder abbaut. Solange Insulin im Blut ist, werden Fettzellen nicht abgebaut, sondern gefüttert. Das bedeutet, dass man schnell zu-, und sehr langsam wieder abnimmt. Diese Menschen (zu denen ich wahrscheinlich auch gehöre) müssen leider ihr Leben lang immer auf ihr Gewicht achten. Es ist durchaus möglich, dass manche Medikamente diesen Effekt verstärken. Auch hat die Menopause Einfluss auf die Hormon- und Insulinausschüttung, weshalb viele Frauen, die zuvor nie Gewichtsprobleme hatten, plötzlich stark zunehmen. Mein Tipp: versuche es mal mit Intervallfasten. Damit erreichst Du, dass Dein Organismus ein paar Stunden „insulinfrei“ ist, und sich in der Zeit dem Abbau der Fettzellen widmen kann. In den Essensphasen solltest Du möglichst wenig Zucker zu Dir nehmen. Versuch’s einfach mal ein paar Wochen, und schau, ob's funktioniert. Bei mir tut es das.  
22 nov. 23 par le membre: BöseAlteFrau
📌  
22 nov. 23 par le membre: Multigirl80
BadOldGirl, danke für deinen Beitrag. Aber hätte ich dann nicht schon vorher Probleme haben müssen? Hatte ich nicht. Mein Hauptmedikament kann Diabetes fördern, greift also irgendwie da in den Hormonhaushalt ein. Das könnte also ein guter Ansatzpunkt sein. Danke! Intervallfasten wird leider nicht empfohlen bei Depressionen und Psychosen. Und momentan möchte ich keine Experimente wagen. 🫣 Hast du Literaturtipps zu den Punkten mit genetischer Vorbelastung? Würde mich sehr interessieren. Danke schon mal. 
22 nov. 23 par le membre: jaybluebird
Literaturtipps habe ich leider nicht, liebe jaybluebird. Ich hatte das in verschiedenen Berichten gelesen, und rein zufällig gab’s gestern im TV (Extra RTL) einen Bericht, der dieses Thema am Rande behandelt hat. Als erstes hat mich meine Hausärztin, die auch Ökotropgologin ist darauf aufmerksam gemacht. Es ist möglich, die Insulinproduktion zu messen. Vielleicht kann Dein Arzt Dir da weiterhelfen. Wie sieht es denn in Deiner nahen Verwandtschaft aus? Das kann schon mal ein Indiz für genetische Vorbelastung sein. Vielleicht gibt es für Deine Erkrankung ja auch Medikamente, die den Insulinhaushalt nicht so durcheinander bringen. Das alles solltest Du aber unbedingt mit Deinem Doc abklären. Ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg.  
22 nov. 23 par le membre: BöseAlteFrau
@BadOldGirl: Einige mit Diabetes Typ 2 und dabei nicht mal übergewichtig. Ich spreche das mal an. Momentan probiere ich mich an kleinen Mahlzeiten, dafür häufiger. Ich weiß, dass das aus Diabetes-Risiken und auch Insulinspiegel-Aspekten doof ist, erhoffe mir dadurch aber, dass ich die Unterzuckerungssymptome nach großen Mahlzeiten in den Griff bekomme. Habe erst vor kurzem die Diagnose autonome Neuropathie bekommen und ich(!) denke, dass meine Problematik mit großen Mahlzeiten damit zusammenhängt. Es ist egal, wie gesund ich esse, esse ich große Mahlzeiten, sinkt mein Blutzuckerspiegel rapide ab, sodass ich nach kurzer Zeit enormen Hunger bekomme. Je gesünder die Mahlzeit, bzw. je weniger schnell verdauliche KH, desto schlimmer ist es. Dr. Google 😬 sagt, dass das bei automomen Neuropathien mit einer gestörten Magenentleerung zusammenhängen kann. Dafür spräche, dass ich meistens schnell ein Vollegefühl habe, wenn ich esse. Hachja 🤣, wäre so schön, wenn es weniger kompliziert wäre. 🤷‍♀️ 
22 nov. 23 par le membre: jaybluebird
Wenn man sich umsieht wird man feststellen, dass in unserer Gesellschaft so ziemlich jeder mit dem Überangebot an Essen kämpft. Ganz offensichtlich bei Übergewichtigen (von denen es nicht wenige gibt), weniger gut erkennbar bei Untergewichtigen, und auch Menschen, die im Normalgewicht sind, haben ihre Phasen, in denen sie weniger essen müssen, um ein paar Kilo abzubauen. Das ist aber mMn einfach ein Preis, den man für das Leben in der Zivilisation zahlen muss. Wenn wir so leben würden, wie es die Natur für unsere Körper vorgesehen hätte, nämlich als Jäger und Sammler, hätten wir dieses Problem natürlich nicht. Dann hätten wir aber phasenweise überhaupt nichts zu essen und müssten auf viele Segnungen der Zivilisation wie medizinische Versorgung, Trinkwasser aus der Leitung, elektrische Zahnbürsten und Atomwaffen verzichten🤷‍♀️ 
23 nov. 23 par le membre: MaxKraft

     
 

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